OrchesterTubaLibre600Der Solisa Freundeskreis e.V. Essen ist ein ehrenamtlicher, gemeinnütziger Verein, der sich durch die Idee gegründet hat, die Lebensbedingungen für die Bevölkerung in Mali zu verbessern. Der Verein hat sich 1992 aufgrund privater Kontakte zwischen Essen und Mali in Westafrika gegründet. Seit 1994 sind wir ein eingetragener Essener Verein und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt.

Wir, die Mitglieder, sind freundschaftlich miteinander verbunden und haben neben unserem ehrenamtlichen Engagement die Musik als großen gemeinsamen Nenner. So verwundert es nicht, dass zu den Unterstützern und Förderern unseres Freundeskreises zahlreiche Musiker und Musikerfreunde zählen. Auch ganze Musikgruppen unterstützen das Handeln des Solisa Freundeskreises: so etwa das Essener Blasorchester “Tuba Libre“, die Bluesband “Aufstand alter Männer“ sowie die Vereinseigene Kabarettgruppe “Der Vorstand“.

Der Solisa Freundeskreis e.V. ist ein deutscher Projektträger bei der Entwicklungshilfe in den Regionen Malis, die durch große Entwicklungshilfeträger nicht erreicht werden. Er erfüllt seit 1997 die Kriterien des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) für die Vergabe von Mitteln für Entwicklungshilfeprojekte für private Träger. Er steht im Verzeichnis der deutschen Nicht-Regierungsorganisationen (NROs) im Bereich der Entwicklungshilfe (hrsg. von der Beratungsstelle für Private Träger des BMZ).

Das Handeln vom SOLISA Freundeskreis e.V. Essen und auch von unserer Partnerorganisation SOLISA ONG in Mali entspricht der Agenda 2030 der Vereinten Nationen die sich die folgenden 17 Nachhaltigkeitsziele gesetzt haben. Wir gehen bei jedem Projekt auf einzelne Ziele der Vereinten Nationen ein und leiten daraus konkrete Aktionen zur Verbesserung der Situation für die malische Zivilgesellschaft ab.

Anbei die Beschreibung zu den Zielen aus der Home Page des BMZ, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

"Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten."
Ban-Ki Moon, UN-Generalsekretär von 2007 bis 2016

ZielefuernachhaltigeEntwicklung1200

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung drückt die internationale Staatengemeinschaft ihre Überzeugung aus, dass sich die globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Die Agenda schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten.

Die Agenda 2030 wurde im September 2015 auf einem Gipfel der Vereinten Nationen von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet. Sie wurde mit breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft in aller Welt entwickelt und stellt einen Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Vereinten Nationen dar.

Die Agenda 2030 gilt für alle Staaten dieser Welt. Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten: Alle müssen ihren Beitrag leisten.

Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die 17 SDGs berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Die 17 Ziele sind unteilbar und bedingen einander. Ihnen sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Im Englischen spricht man von den "5 Ps": People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership.

(Auszug aus der Homepage des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Mali1803075266Trinkwasserbrunnen1200HWir handeln lokal und unterstützen global

Durch unsere Arbeit hier in Deutschland (insbesondere im Ruhrgebiet), haben wir die Möglichkeit unsere Partnerorganisation ONG SOLISA in Mali bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Nichtregierungsorganisation (NRO/engl. NGO/ frz. ONG) SOLISA ist als Träger für Entwicklungsprojekte in Mali anerkannt und hat ihren Sitz in Bamako.

SOLISA bedeutet Solidarité pour le Sahel/Solidarität für den Sahel.

Durch verschiedene wiederkehrende Veranstaltungen im Ruhrgebiet, wie etwa der alternativen Karnevalssitzung “MAU MAU NACHT“ oder einem jährlichen Skatturnier und natürlich durch die Konzerte der verschiedenen Gruppen findet der Solisa Freundeskreis e.V. Essen finanzielle Unterstützung (etwa durch die Einnahme von Startgeldern oder Eintrittskarten). Auch die regelmäßigen musikalischen Frühshoppen des Blasorchesters Tuba Libre, mit wechselnden Künstlern und Gruppen unterstützen unsere Projekte in Mali.

Es gibt darüber hinaus zahlreiche private Spenden von Essener Bürgerinnen und Bürgern die von unserer Vereinsarbeit überzeugt sind.

Bei der Förderung von Aktivitäten in Mali unterscheiden wir zwischen der projektbezogene Unterstützung und der nicht projektbezogenen Unterstützung.

 

Projektbezogene Unterstützung

Es gibt drei thematische Schwerpunkte:

  • Bildung
  • Gesundheit
  • Ernährung

Wir fördern je nach Bedarf die dörfliche Infrastruktur durch den Bau von Schulen, Gesundheitszentren, Nähzentren für Frauen, gemeinschaftlichen Getreidespeichern, Brunnen, Gärten. Die Baumaßnahmen zur dörflichen Infrastruktur bilden jedoch nur einen Teil der projektbezogenen Unterstützung. Der wesentliche Schwerpunkt liegt in der Aktivierung der ländlichen Bevölkerung zur Nutzung und Weiterentwicklung „ihrer neuen Einrichtung.“ Eine Schule oder ein Gesundheitszentrum bewerten wir erst dann erfolgreich, wenn es langfristig von der Bevölkerung genutzt wird, sich durch dörfliche Trägerstrukturen weitgehend selbst trägt und wenn es gelingt das Projekt in die regionalen Bezirksstrukturen einzubetten. Unsere projektbezogenen Projekte werden seit 2003 durch das “Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (kurz BMZ) gefördert.

 

Nicht projektbezogene Unterstützung

Die nicht projektbezogenen Unterstützungen haben unterschiedliche Schwerpunkte. Als Verein halten wir uns immer auch die Option offen, neben den geförderten und langfristigen Projekten, kurzfristig handeln zu können. Dies sind in der Regel Sachspenden wie z. B:

  • Co-finanzierung eines Geländewagens für SOLISA ONG
  • Anschaffung von Büromaterialien und -Ausstattung für SOLISA ONG
  • Anschaffung einer Kamera oder Medien zur Verbesserung der Projektdokumentation
  • Akute Nothilfe für Dörfer durch die Finanzierung von Reis und Hirse in Dürreperioden
  • Wiederaufbauhilfe in Krisenregionen
Mali18031055741200Mali gehört zu einem der fünf ärmsten Länder der Welt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 48 Jahren. Man geht davon aus, dass ca.74% der Bevölkerung über 15 Jahre nicht alphabetisiert ist. Die Säuglingssterblichkeit in Mali liegt bei 17 %. Die fehlende oder nicht funktionierende Infrastruktur besonders in Dörfern durch fehlende Schulen, fehlendem Zugang zu Gesundheitseinrichtungen, begleiteten Entbindungsmöglichkeiten oder der fehlende Zugang zu sauberem Wasser führen zu Krankheiten wie Cholera, Typhus, Malaria und vielen anderen lebensgefährdenden Krankheiten, nicht selten mit Todesfolge, insbesondere für Kinder und geschwächte Bevölkerungsgruppen.

In Mali arbeitet ca 74 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft und Viehzucht. Durch den Anbau und die Verarbeitung von Reis, Hirse, Baumwolle, Mangos, Apfelsinen, Bananen, Karitenüssen, Baobabfrüchten und deren Verarbeitung sichert sich die Bevölkerung ihren Lebensunterhalt. Kühe, Schafe und Ziegen, und in den Flussregionen auch Fische, sind die am meisten vertretenen Nutztiere. Größere Bodenschätze wie Uran und Gold kommen, wie in anderen afrikanischen Ländern auch, selten der Bevölkerung zu gute. 

Immer wiederkehrende Dürreperioden

Immer wiederkehrende Dürreperioden, mangelnde globale wirtschaftliche Förderung und die fehlenden Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für viele junge Malier führen in eine Perspektivlosigkeit, die eine Fluchtwelle zunächst in die großen Städte Malis und später auch letztendlich nach Europa ausgelöst hat. In den meisten Fällen führt diese Bewegung zur Verelendung oder zum Tod junger Menschen und ihrer Familien anstatt zur erhofften Perspektive.

Der Großteil der malischen Bevölkerung gehört dem gemäßigten muslimischen Glauben an (90%). Er existiert seit langen Jahren tolerant und friedlich neben Minderheitenreligionen und neben den noch traditionellen und weitverbreiteten Glaubensüberzeugungen der verschiedenen ethnischen Gruppen in Mali.

Mali in der Krise

Bis 2012 gab es eine weitgehend friedliche politische und gesellschaftliche Stabilität in Mali. Ein Militärputsch und seine Folgen haben zur Destabilisierung und zur Einwanderung verschiedener radikaler islamsicher Gruppen geführt. Hinzu kam der Sturz des Präsidenten Gaddhafi in Libyen in dessen Folge viele libysche Malier ohne Perspektive wieder nach Mali zurückkehren mussten. Besonders der Norden und die nördlichen Grenzregionen Malis sind seither von der Krise betroffen. Zwischen Januar und Juli 2012 flüchteten über 250.000 Malier infolge der politischen Instabilität, der unsicheren Lage und des mangelhaften Zugangs zu Nahrungsmitteln und Wasser in die Nachbarländer Burkina Faso, Mauretanien und Niger. Außerdem gab es im selben Zeitraum rund 105.000 Binnenflüchtlinge im Norden und rund 69.000 Binnenflüchtlinge im Süden Malis

Seit 2014 gibt es unter IBK, Ibrahim Boubacar Keita eine neue Regierung in Mali, die sich um die Stabilisierung des Landes bemüht und mit internationaler Unterstützung versucht, die radikalen Strömungen aus Mali zurückzudrängen. Es gibt ein UN Mandat zum Schutz des Nordens Mali. Die deutsche Bundeswehr hat ihren derzeit größten Einsatz in Mali mit dem Auftrag das malische Militär zu schulen und auszubilden.

Die letzten Wahlen fanden im Sommer 2018 statt. Präsident Ibrahim Boubacar Kaita wurde dabei in seinem Amt bestätigt.