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Gesundheitsstation und Brunnen in der ländlichen Gemeinde Kandiare

Im März 2019 konnten wir im "trockenen Sahel" in der Region Kayes eine Gesundheitsstation und einen Brunnen mit Solarpumpe in der ländlichen Gemeinde Kandiare/Kommune Diangounte Kamara eröffnen. 


In dieser besonders von Dürren betroffenen Region im Nordwesten Malis sterben Kinder unter fünf Jahren mehr als in anderen Regionen an Hunger und an mangelernährungsbedingten Krankheiten. Die extreme Trockenheit in dieser Gegend hat ganzjährig einen akuten Mangel an sauberem Trinkwasser für die betroffene Bevölkerung von ca. 6.700 Menschen zur Folge. Der Konsum von Wasser aus stehenden Gewässern, das immer auch von Vieh benutzt wird, verursacht trinkwasserassoziierte Krankheiten wie Typhus und Billharzose.

 

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Im Ort Kandiare leben 3.210 Einwohner der Ethnien Peulh, Mauren, Bamabara und Soninke zusammen. Weitere 3.500 Menschen aus den umgebenden Dörfern und Weilern: Sokan, Diadioume, Bendougou, Bobougou und Diabidiala sowie Nomaden und maurische Familien ohne feste Unterkünfte haben seit März 2019 endlich den Zugang zu einer medizinischen Basisversorgung mit einer qualifizierten Entbindungsbegleitung und endlich auch Zugang zu einer ausreichenden Wasserversorgung mit regenerativem Wasser.

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Aufgrund der extremen Trockenheit sind die Bodenbearbeitung, und damit die eigenständige Sicherung der Ernährung durch die Bevölkerung schwierig. Entlang einiger stehender Gewässer, kleiner „Lacs“ gibt es Gärten in denen Gemüse und Getreide angebaut werden. Dies gelingt jedoch nur periodisch und nur so lange die Gewässer nicht ausgetrocknet sind. Die nomadische Viehwirtschaft ist ebenfalls abhängig davon, ob es Weideland und Wasser für die Tiere gibt. Viele Familienväter in der Viehwirtschaft sind monatelang nicht in Kandiaré, Frauen, Kinder und Alte sind auf sich selbst gestellt.

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Unser Anliegen in diesem Projekt lag darin, mit den Bau und Betrieb einer Gesundheitsstation Bedingungen zu Behandlung von Krankheiten zu schaffen, eine medizinische Grundversorgung, auch im Notfall rund um die Uhr zu gewährleisten und eine qualifizierte Entbindungsbegleitung anzubieten. Genauso wichtig ist es Kapazitäten zu schaffen, damit eine Gesundheitsstation als wirtschaftlicher Eigenbetrieb läuft. In Mali kann man, zumindest in sehr kleinen Ortschaften nicht dauerhaft mit einer Unterstützung durch Kommunen rechnen. Daher haben wir Lohnkosten für eine Krankenschwester/Hebamme und eine Apothekenhelfer in den ersten Monaten nach der Inbetriebnahme der Gesundheitsstation übernommen. Beide wohnen direkt neben der Gesundheitsstation und sind rund um die Uhr erreichbar. Die Bevölkerung zahlt einen geringen Beitrag für Behandlung und Medikamente um die Gesundheitsversorgung langfristig aus eigener Kraft zu sichern.

Mindestens genauso wichtig war es für Kandiaré aber auch, durch einen Brunnen mit Solarpumpe gleichzeitig dafür zu sorgen dass die allerwichtigste Ressource „Trinkwasser für Mensch und Vieh“ zur Verfügung steht.

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1903ProjektKandiareDiangounte-KamaraDSCN2919800Unser Projekt hat auf verschiedenen Ebenen bereits gute Ergebnisse erzielt. Jede Familie kann bis zu 200 Liter sauberes Wasser täglich erhalten. Das Nutzvieh kann regelmäßig getränkt werden und die Gärten werden ganzjährig bewässert. Die Ernährungssituation für die ländliche Bevölkerung verändert sich , bessere und mehr Ernteprodukte aus lokaler Produktion sind für die kommenden Ernte zu erwarten.

Neben dem Rückgang trinkwasserassoziierter Krankheiten wird auch der Service der Gesundheitsstation mit angeschlossener Apotheke gut angenommen. Im Juli 2019 bekamen wir einen ersten Bericht.

Es gab bereits 74 begleitete Entbindungen und 98 Frauen werden von der Krankenschwester Frau Sidibe pre-und postnatal begleitet. Zusätzlich haben 750 Menschen die Gesundheitsstation im Krankheitsfall oder in Notfällen aufgesucht.

 

Wir bedanken uns bei SOLISA ONG für die Umsetzung des Projektes. Wir bedanken uns bei allen privaten und Spenderinnen und Spendern und wir bedanken uns für die Unterstützung und Förderung durch das BMZ, Bundeministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit.

 

 

 

 

 

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